Zeitschriften immer noch lukrativ

(Foto: Yunming Wang)

Die Zahl der Zeitschriftenverlage in Deutschland ist laut einem Beitrag der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) trotz sinkenden Umsatzes seit 2008 deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, waren im Jahr 2017 bundesweit rund 2.260 Zeitschriftenverlage tätig. Die Zahl der Verlage für Zeitschriften sei damit seit dem Jahr 2008 um etwa 400 Unternehmen oder 23 Prozent gestiegen.

In der Branche arbeiteten 2017 demnach mehr als 49.000 Personen – und damit etwa 10 Prozent mehr als im Vergleichsjahr 2008. Der Umsatz habe sich dagegen rückläufig entwickelt: 2017 setzten die Zeitschriftenverlage rund 7,7 Milliarden Euro um. Das waren 3,5 Prozent weniger als 2008, so das Bundesamt.

Erfasst wurden Periodika, die weniger als viermal wöchentlich in gedruckter oder elektronischer Form erscheinen. Die Statistiker veröffentlichten die Zahlen anlässlich des Welttags der Zeitschriften (26. November).

 

Zeitschriften bleiben lukrativ

Während (gedruckte) Tageszeitungen teilweise in wirtschaftliche Bedrängnis geraten sind und auch die Finanzierung von Online-Journalismus ausschließlich durch Werbung im Internet sehr schwierig ist, ist der Zeitschrfiten- und Magazin-Markt in einigen Bereichen nach wie vor sehr lukrativ. Das zeigt ja auch ein Blick in die Zeitschriftenregale gutsortierter Bahnhofsbuchhandlungen: Kein Hobby und keine Freizeitbeschäftigung, zu denen es nicht mindestens eine eigene Hochglanzzeitschrift gibt.

Wenn einige Magazine an Auflage verloren haben, liegt das manchmal auch an Selbstkannibalisierung: Durch immer weitere Ausdifferenzierung der eigenen Titel (Brigitte – Brigitte Mom – Brigitte Girl – Brigitte Thirtysomething etc.) sinkt die Auflage der einzelnen Zeitschrift, die Gesamtauflage einer solchen Titelfamilie kann aber über der eines einzelnen Titels liegen.

Ganz weit vorne im Zeitschriftensegment liegen Fernsehzeitschriften. Die belegen regelmäßig die oberen Plätze der Auflagenstatistiken. Das weist auf ein anderes nicht von der Hand zu weisendes Faktum hin: Nach wie vor ist das Fernsehen das Leitmedium der Gesellschaft, auch wenn in sehr jungen Zielgruppen die Internet-Rezeption mittlerweile die TV-Rezeption übertrumpft.

 

Link:

Statista: Einige Zahlen zu Zeitschriften in Deutschland

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Hektor Haarkötter, Prof. Dr., lehrt Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt polit. Kommunikation an der Hochschule Bonn Rhein-Sieg.

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