Betrifft Igor Levit: Offener Brief an die Süddeutsche

(Foto: Maike Schwier/Wikipedia)

an: redaktion@sueddeutsche.de

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die „Musik“-Kritik von Helmut Mauró am vergangenen Wochenende in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung war ein echter Skandal. Wie dieser Schundfetzen sich mit dem sozialliberalen Leitbild Ihrer Zeitung vertragen soll, ist mir ein völliges Rätsel. Igor Levit, der aus einer jüdischen Familie stammt, „ein opfermoralisch begründbares Recht auf Hass und Verleumdung“ vorzuwerfen, weil er sich auf Twitter neben künstlerischen eben auch zu gesellschaftlichen und politischen Themen äußert, ist tatsächlich unterhalb der untersten Schublade. Ich schäme mich für die Zeitung, die ich abonniert habe und die ich normalerweise mit großem persönlichen Gewinn lese. Zumal dieser Herr Mauró keinerlei Beleg dafür liefert, wo Igor Levit „Hass“ säte oder gar jemanden „verleumdet“ hätte. Diese Belege sollte Ihr Kritiker dringend anbringen oder sich öffentlich an gleicher Stelle bei dem deutsch-russischen Pianisten entschuldigen. Im übrigen finde ich, dass wir sehr viel mehr Künstler/innen brauchen, die sich auch gesellschaftspolitisch einmischen. Meinen Respekt hat Igor Levit und seine künstlerischen Meriten scheinen mir außer Frage zu stehen!

Hochachtungsvoll,

Hektor Haarkötter

Links:

SZ: Igor Levit ist müde

BR-Klassik:  So unterirdisch kann „Musikkritik“ sein

 

Über Medienhektor 99 Artikel
Hektor Haarkötter, Prof. Dr., lehrt Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt polit. Kommunikation an der Hochschule Bonn Rhein-Sieg.

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