Studie: Smartphone ersetzt technische Geräte

(Foto: Pixabay)

Technische Geräte, die lange als unverzichtbar galten, werden durch das Smartphone ersetzt. Das ergibt eine Studie, die der Digitalbranchenverband Bitkom veranstaltet hat.

Der Wecker, das Radio, die Fernbedienung, das Navigationsgerät, das Telefon natürlich ohnehin: Das Smartphone macht alte Geräte zu altem Eisen. Der Branchenverband Bitkom wollte es aber genauer wissen und hat darum eine Umfrage zum Thema gemacht. Die Frage war, welches Gerät heute ganz oder teilweise durch das Smartphone ersetzt worden sei. Interviewt wurden 1004 Personen ab 16 Jahren. Und das sagten die Befragten:

  • Wecker (60%)
  • Fotokamera (54%)
  • Videokamera (44%)
  • Festnetztelephone (40%)
  • Navigationsgerät (31%)
  • Taschenlampe (30%)
  • Radio (23%)
  • Armbanduhr (19%)
  • Ticketautomat im Nah- und Fernverkehr (18%)
  • TV-Fernbedienung (7%)
  • Babyphone (4%)

Man wundert sich bei einigen Applikationen fast, dass die Werte nicht noch höher sind. Und bei den Geräten, die nur von einem kleinen zweistelligen oder gar einstelligen Prozentsatz der Befragten durchs Smartphone ersetzt wurden, kann man sich gut vorstellen, dass die Smartphones früher oder später auch in diesen Anwendungsbereichen noch wichtiger werden. Der Geschäftsführer von Bitkom, Dr. Bernhard Rohleder, sagt dazu:

„Das Smartphone hat sich zum Allround-Talent entwickelt und wird im Alltag künftig noch mehr Aufgaben übernehmen. Wichtig ist, dass die durch das Smartphone ersetzten Geräte nicht zu Hause liegen gelassen, sondern weitergegeben, gespendet oder verwertet werden“.

Die Interviewpartner:innen wurden auch nach der Zukunft des Smartphones befragt. Eine große Mehrheit, nämlich 91%, gehen davon aus, dass die Bedeutung des Smartphones künftig noch zunehmen wird. Ein Drittel der Befragten kann sich aber auch vorstellen, dass Handys in der Zukunft durch smarte Uhren oder durch Datenbrillen ersetzt werde. 29% der Befragten glaubt gar, dass es in zehn Jahren gar keine Smartphones mehr geben werde.

Man muss bei der Ersetzung technischer Geräte durch das Smartphones natürlich immer auch sehen, dass die Qualität der Anwendung im Einzelfall nicht steigt. Eine digitale Spiegelreflexkamera hat eine Abbildungsleistung und Einstellungsmöglichkeiten, an die Smartphones (noch) nicht herankommen. Und ein gestreamter Film sieht auf einer großen Glotze immer noch besser aus als auf dem kleinen Handybildschirm. Der große Vorteil des Smartphones ist dagegen, dass es all diese unterschiedlichen Funktionen in einem einzigen Gerät vereint, und das ist unschlagbar: Das „Schweizer Taschenmesser“ unter den digitalen Geräten.

Übrigens: Dass Smartphones irgendwann in der Zukunft durch Chips ersetzt würden, die in den menschlichen Körper implantiert werden, das glauben nur 2% der Befragten. Tröstlich.

Links:

Bitkom: Diese Geräte werden durch das Handy

überflüssig

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Hektor Haarkötter, Prof. Dr., lehrt Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt polit. Kommunikation an der Hochschule Bonn Rhein-Sieg.

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