Wie man Fakten checken kann: Der Claim Checker

Falschbehauptungen, Lügenpresse, Fake News! Wer wissen will, wie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wirklich berichtet haben, kann dafür eine eigene News-Suchmaschine nutzen: Den Claim Checker.

Wenn der Fake News-Vorwurf erhoben wird, dann geraten sehr häufig die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstaltenins Visier. Das hat durchaus seine Gründe: Da sie mit öffentlichem Geld finanziert werden, können an sie besondere Ansprüche in Sachen Recherche gestellt werden. Aber wie genau haben diese Sender eigentlich zu umstrittenen Themen berichtet? Darüber kann die Nachrichten-Suchmaschine Claim Checker Auskunft geben. Ihre Funktionsweise ist denkbar einfach: Sie durchsucht den Nachrichtenfundus von Google News gezielt nach denjenigen Meldungen, die auf den Portalen der Rundfunkanstalten veröffentlicht wurden. Nur diese werden dann als Ergebnis in einer aus Google bekannten Liste ausgegeben. Außerdem bietet der Claim Checker zu besonderen „trending topics“ vorgefertigte Suchroutinen auf der Homepage an.

Auch gedruckte Leitmedien werden durchsucht

Aber nicht nur auf die öff.-rechtl. Anstalten hat der Claim Checker sich spezialisiert. Auch die gedruckten journalistischen Leitmedien, vor allem die überregionalen Zeitungen, werden nach Themen mit dem gleichen Verfahren durchsucht. Hier ist die Liste der journalistischen Medien, die im Suchpool des Checkers aufgenommen wurden:

bild.de
faz.net
handelsblatt.com
n-tv.de
spiegel.de
stern.de
sueddeutsche.de
taz.de
welt.de
zeit.de

Der Macher dieser Suchseite, der Berliner Marc Krüger, schreibt selbst zu der Frage, was dieses Projekt eigentlich soll:

Immer wieder heißt es, „die Medien“ hätten über irgendetwas nicht berichtet, hätten ein Thema verschwiegen oder absichtlich ausgelassen. ClaimChecker macht es einfacher, diese Behauptungen zu überprüfen und sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Meistens richten sich die Vorwürfe gegen alle größeren deutschen Medien, manchmal geht es ganz gezielt um die öffentlich-rechtlichen Sender. Deshalb gibt es die Funktion, die Suche einzugrenzen.

ClaimChecker kann dabei helfen, Diskussionen zu versachlichen. Wenn jemand im Netz behauptet, Medien hätten nicht berichtet, einfach den Link zu ClaimChecker posten.

Der Claim Checker verweist explizit darauf, dass bei weitem nicht alle journalistischen Beiträge der großen Medienhäuser und Sender online via Google zu finden sind. Viele Inhalte sind hinter Paywalls geschützt. Speziell die öffentlich-rechts. Anstalten dürfen manche Beiträge nur wenige Tage online stellen und müssen sie danach „depublizieren“. Entsprechend erhebt der Claim Checker keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Über Medienhektor 99 Artikel
Hektor Haarkötter, Prof. Dr., lehrt Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt polit. Kommunikation an der Hochschule Bonn Rhein-Sieg.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.