Kennt man ja irgendwie: Unheimlich viele Apps runtergeladen, aber in vielen Fällen weiß man kaum mehr, was sich hinter den smarten Icons auf dem eigenen Home-Bildschirm verbirgt. Könnte ein Fall von App-Müdigkeit vorliegen.
Unter App-Müdigkeit oder engl. „app fatigue“ versteht man den deutlich messbaren Effekt, dass die Zeit, die NutzerInnen mit Mobile Apps verbringen, zwar kontinuierlich steigt, die Zahl der mobilen Apps, die regelmäßig genutzt werden, dagegen stagniert. Im Schnitt sind es zwischen drei und zehn mobile Apps, die regelmäßig angeklickt werden. In der Medienforschung wird eine solche Auswahl intensiv genutzter Einheiten als „relevant ret“ bezeichnet (ähnliches beobachtet man beim Fernsehen, dort besteht das „relevant set“ aus diejenigen Programme, die auf der Fernbedienung die Plätze 1 bis 10 belegen). Dieses Set ändert sich höchstens temporär, zum Beispiel während des Urlaubs. Für App-Entwickler kommt die Schwierigkeit hinzu, überhaupt von den NutzerInnen gefunden zu werden: In den beiden großen App Stores (Google Play Store und Apple App Store) gibt es inzwischen etwa 4,2 Millionen verschiedene Apps. Es hat sich darum ein eigenes App Marketing entwickelt, man spricht auch schon von App Store Optimization (ASO). Die NutzerInnen müssen außerdem nicht nur zum Download gebracht werden, anschließend muss auch ihr User-Engagement ständig angefacht werden. Hier haben News-Apps mit ihrer ständig sich aktualisierenden Nachrichtenlage einen gewissen Vorteil.
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