Das E-Paper boomt. Im 2. Quartal 2020 stieg die Auflage der journalistischen E-Paper erstmals auf mehr als zwei Millionen. Im 3. Quartal legten die E-Paper noch mehr zu.
Digitale Zeitungsausgaben finden, wie der Zeitungsverlegerverband BDZV meldet, immer mehr Leser*innen. Die tägliche E-Paper-Auflage der Zeitungen ist im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich stark um 20,72 Prozent gestiegen. Die verkaufte Auflage erreicht damit inzwischen 2.091.504 Exemplare pro Erscheinungstag. Besonders der Abo-Verkauf entwickelt sich sehr positiv: 1.131.910 Millionen E-Paper werden inzwischen im regelmäßigen Abonnement bezogen – das bedeutet ein Plus von 21,91 Prozent bei den digitalen Zeitungs-Abos.
Insgesamt können die Tageszeitungen 1,57 Millionen E-Paper-Verkäufe für sich verbuchen (+16,56 Prozent). Davon entfallen 1,2 Millionen auf lokale und regionale Abo-Zeitungen (+18,75 Prozent), 269.253 Exemplare auf die überregionalen Titel (+12,64 Prozent) und 95.505 auf Kaufzeitungen (+2,67 Prozent). Auch Sonntagszeitungen (307.769 Exemplare pro Erscheinungstag) und Wochenzeitungen (214.283 Exemplare) konnten mit einem Plus von 40,29 Prozent bzw. 28,59 Prozent deutlich zulegen. Das zeigt die Auflagenstatistik der ZMG auf Basis der aktuellen IVW-Erhebung für das dritte Quartal 2020 (Anzahl Titel / Ausgaben: 193).
E-Paper als Perspektive für den Journalismus
Für den Journalismus.online ist das durchaus eine Perspektive: Denn die Auflagen der auf Papier gedruckten Zeitungen ist bei vielen Medienhäusern nach wie vor im Sinkflug. Schon haben die ersten Blätter angekündigt, künftig nur noch digital als E-Paper oder als Onlineausgabe zu erscheinen. Die Berliner Tageszeitung taz ist das erste überregionale Blatt, das angekündigt hat, werktags in Zukunft nur noch digital zu erscheinen: Die Vertriebskosten stehen einfach in keinem Verhältnis mehr zu den Einnahmen durch den Verkauf von Papierexemplaren.
Das E-Paper hat vor allem für habituelle Zeitungsleser*innen den Vorteil, im look&feel der guten alten Tageszeitung zu entsprechen. Dazu zählt auch die Kontextualisierung der Beiträge auf einer Seite, die Einteilung in die gewohnten und etablierten Ressorts und die gewohnte Anordnung und Reihenfolge. Mit modernen Lesegeräten, insbesondere den lese- und augenfreundlichen IPads, ist für viele User die digitale Rezeption sogar angenehmer als auf Papier.
Kommentar hinterlassen